🌿 Vertrauen statt Kontrolle – warum Loslassen so schwer ist (und trotzdem wichtig)
- Carina

- 7. Nov.
- 3 Min. Lesezeit
💛 Zwischen Vertrauen und Angst
Seit mein Sohn in der zweiten Klasse ist, läuft er nach der Schule manchmal mit seinen Freunden noch ein Stück mit.
Manchmal geht er direkt nach Hause, manchmal nicht – für mich also völlig unberechenbar.
Und jedes Mal, wenn ich nicht genau weiß, wann er kommt, merke ich, wie sich in mir etwas anspannt.
Er liebt diese kleine Freiheit, dieses Stück Selbstständigkeit.
Ich dagegen kämpfe mit Gedanken wie:
„Was, wenn etwas passiert?“
oder
„Er ist doch noch so jung.“
Ich weiß, er ist vernünftig, kennt den Weg und fühlt sich sicher.
Und trotzdem war da diese leise Stimme im Kopf, die mich zweifeln ließ.
Irgendwann habe ich – halb aus Sorge, halb aus Kontrollbedürfnis – einen Tracker in seinen Ranzen gesteckt. Also eindeutig nicht Vertrauen statt Kontrolle, sondern Kontrolle statt Vertrauen ;-)
Nur zur Sicherheit.
Und dann saß ich zu Hause, dachte darüber nach und musste schmunzeln:
Ich wollte Vertrauen üben – und tat gleichzeitig alles, um die Kontrolle zu behalten.
🌸 Loslassen fühlt sich oft an wie Kontrollverlust
Gerade als Mama ist Loslassen gar nicht leicht.
Es bedeutet, ein Stück Kontrolle abzugeben – und das fühlt sich unsicher an.
Denn Kontrolle gibt uns das Gefühl von Sicherheit.
Doch wenn wir ehrlich sind:
Oft ist diese Sicherheit nur eine Illusion.
Wir glauben, wenn wir alles im Griff haben, passiert nichts Schlimmes.
Aber Kinder brauchen nicht unsere ständige Kontrolle, sie brauchen unser Vertrauen, um ihren eigenen inneren Kompass zu entwickeln.
🌿 Vertrauen heißt nicht, die Angst zu verleugnen
Der Tracker ist noch immer in seinem Ranzen – aber ich schaue gar nicht drauf.
Und ja, wenn er nach zwanzig Minuten noch nicht da ist, gehe ich trotzdem schauen.
Aber in diesen zwanzig Minuten halte ich meine Angst aus.
Ich lasse zu, dass er seinen Weg geht.
Dass er lacht, sich sicher fühlt, Erfahrungen sammelt.
Dass er lernt, dass die Welt ein spannender Ort ist – nicht nur ein gefährlicher.
Das ist Vertrauen.
Nicht blind, nicht naiv.
Sondern bewusst, mit Herzklopfen und offener Hand.
💫 Vertrauen wächst in kleinen Schritten
Vielleicht kennst Du das auch:
Du willst Dein Kind beschützen – und gleichzeitig spürst Du, dass genau dieses Beschützen manchmal zu eng wird.
Vertrauen entsteht nicht von heute auf morgen.
Es wächst mit jedem kleinen Moment, in dem Du loslässt.
Wenn Du Deinem Kind zutraust, Dinge selbst zu regeln.
Wenn Du es beobachtest, ohne sofort einzugreifen.
Wenn Du zulässt, dass es eigene Wege findet – und vielleicht auch mal stolpert.
Denn genau so entsteht Selbstvertrauen – auf beiden Seiten.
🌼 Kontrolle gibt Sicherheit – Vertrauen gibt Verbindung
Wir dürfen unsere Angst anerkennen.
Aber wir sollten sie nicht zum Steuerrad machen.
Vertrauen bedeutet nicht, nichts zu fühlen – sondern trotzdem weiterzugehen.
Es ist dieser feine Moment, in dem Du spürst:
„Ich kann mein Kind nicht immer beschützen, aber ich kann ihm zutrauen, dass es seinen Weg findet.“
Und genau da beginnt echte Verbindung.
💛 Fazit: Vertrauen statt Kontrolle ist kein Ziel, sondern ein Weg.
Ein Weg voller kleiner Mutmomente – mit Herzklopfen, Stolz und manchmal auch Zweifel.
Aber mit jedem Mal, wenn Du loslässt, lernt Dein Kind:
„Ich darf mir selbst vertrauen.“
Und Du lernst:
„Ich kann darauf vertrauen, dass alles gut wird.“

Wenn das auch Dein Thema ist, begleite mich weiter – hier im Blog und auf Instagram.
Ich teile regelmäßig Impulse, wie Du mit mehr Vertrauen, Leichtigkeit und Gelassenheit durchs Familienleben gehst. 💛
.png)



Kommentare